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Steppe Sons (Kazakhstan) ABGESAGT

Steppe Sons (Kazakhstan) ABGESAGT   Als Musiker-/In gekennzeichnet


Ethno Jazz & Blues aus der Steppe

Die fünf jungen Musiker des Ensembles „Steppe Sons“ sind Vertreter eines neuen Musiktrends Kasachstans, der MEJ abgekürzt wird und für Modern Ethno Jazz steht. Auf der Suche nach neuen Formen und Klängen werden darin alte Folkmelodien ihres zentralasiatischen Heimatlandes, das zwischen dem Kaspischen Meer und dem Altai-Gebirge liegt, in moderner Art mit Elementen des Jazz, Rock und Pop kombiniert. Zu den Wesensmerkmalen des neuen kasachischen Musikstils gehört, dass größter Wert auf den naturgetreuen puren Klang traditioneller akustischer Instrumente gelegt wird und die Musiker auf jegliche Elektronik verzichten.
 
So in sich gekehrt und zurückhaltend wie sämtliche Mitglieder des vor gut drei Jahren gegründeten Ensembles, das sich inspiriert von ihrer heimatlichen Landschaft Kasachstan „Steppensöhne“ nennt, bei ihren Auftritten wirken, so kraftvoll und ergreifend ist ihre tiefe Musik von dem Augenblick an, in dem sie zum gemeinsamen Spiel ansetzen. Musikalisch gewaltig klingt es, wenn das Quintett z.B. mit vier Perkussionsinstrumenten, darunter eine mit zwei Klöppeln geschlagenen großen Rahmentrommel aber auch einer mit Bogen gestrichenen Laute, das Aufziehen eines drohenden Gewitters darstellt, lyrisch klingt es im unmittelbaren Anschluss daran, wenn mit vier Saiteninstrumenten beinahe meditativ die friedliche Weite der Steppe abgebildet wird, die dann wiederum ein Reiter im wilden Galopp  durchquert, um an einem großen Fest teilzunehmen, bevor der Tag sanft zu Ende geht. All solche Bilder vermag die Gruppe Steppe Sons mit ihren assoziativen und evokativen Musikstücken heraufzubeschwören, wenn sie dynamisch von treibenden Rhythmen zu getragenen melancholischen Melodien wechselt, von lautmalerischen Passagen zu sanglichen Abschnitten, während mit den Instrumenten und mit Obertongesang oder anderem häufig wortlosen atmosphärischen Gesang immer wieder deutlich hörbar die Lebensumgebung der Musiker wiedergegeben wird. Der Geist der Nomaden ist in dieser Musik intensiv spürbar. Kraft der mystisch-urzeitlichen Klänge, welche die fünf Studenten des Kasachischen Nationalkonservatoriums Kurmangazy bzw. der Kasachischen Nationalen Akademie der Künste Schurgenow, ausdrucksstark und hochvirtuos produzieren, sehen ihre HörerInnen vor dem inneren Auge unmittelbar ein episches Volk mit stolzen Gesichtern. Der Sitz des Ensembles ist indessen Almaty, die größte Stadt Kasachstans mit knapp zwei Millionen Einwohnern. Dort ist auch der Jazz in der Art zu erleben, wie er bei Steppe Sons einfließt, groovy und gewitzt, so dass mitunter Kopfnicken und Fußwippen beim Zuhören hervorgerufen wird. Dass Jazz auf altüberlieferten kasachischen Instrumenten gespielt wird, ist in unseren Breitengeraden bisher so nicht zu hören gewesen. Das Ergebnis ist neuartig, spannend und euphorisierend. Das Repertoire der Musiker besteht dabei teils aus eigenen Kompositionen, teils aus Interpretationen von Werken großer Komponisten des kasachischen Volkes, sowie aus Klassikern des Jazz.
 
Beeindruckend bei Steppe Sons ist unter anderem, dass alle Musiker Multi-Instrumentalisten sind. Zusammen spielen sie über 30 kasachische Volksinstrumente. Die vielseitig begabten 22 bis 28-Jährigen, von denen jeder schon diverse nationale und internationale Musikwettbewerbe gewonnen hat, wechseln ihre Musikinstrumente dabei nicht nur zwischen den Stücken, sondern auch des öfteren innerhalb des gleichen Titels. Manchmal tauschen sie ihre Klangerzeuger sogar während eines laufenden Stückes untereinander aus. Die einzelnen Musiker spielen darin ohne weiteres vier verschiedene Instrumente: anfangs beispielsweise ein Windspiel, im nächsten Abschnitt eine Laute, danach Längsflöte und schließlich ein schalmei-ähnliches Blasinstrument, bevor sie wieder zum Windspiel zurückkehren. Die kastenförmige Laute mit den drei Saiten wird, nachdem einer der Musiker seinen Part darauf gespielt hat, auch schon einmal anschließend an den nächsten Kollegen weitergegeben, der bis dahin auf einer zweisaitigen Laute zu hören war: konkret der Langhalslaute Dombyra. Ihr Klang ist ebenso markant wie jener der siebensaitigen Zither Zhetygen, aber auch der altertümlichen Schalenhalslaute Kobyz, die zwischen den Knien gehalten und mit einem Bogen gestrichen wird. Die Musiker selbst sagen: „Kasachische Musik ist wie ein Gemälde der Vergangenheit, unserer Geschichte – dessen, was wir sind und woher wir kommen. Jedes Instrument ist dabei wie ein anderer Pinsel. Die Dombyra ist z.B. der Klang unserer galoppierenden Pferde. Kylkobyz ist der Klang unseres Dramas, es malt den Schmerz unserer Leute. Die Trommeln zeigen den Mut unserer Nation, sie malen dramatische, historische Momente und Helden. Zhetygen malt die Schönheit unserer Natur, zeigt unsere Lyrik, erzählt Liebesgeschichten.“ Zu den vielfältigen Perkussionsinstrumenten gehört auch die Kesseltrommel Dauylpaz und das Tambourin Dangyra. Eins der ungewöhnlichen traditionellen Instrumente ist das alte Blasinstrument Sazsyrnai, gefertigt aus Ton und in Form eines Hühnereis.
 
Ins Leben gerufen wurde die Gruppe vom Gründer und Direktor der Firma SCNECC Entertainment Serik Toktasynovic Nurmoldayev. Der ältere Bruder von Steppe Sons Hauptsänger Tokhtar arbeitete vorher mit allen Musikern in verschiedenen Projekten zusammen und regte an, eine gemeinsame Gruppe zu bilden. Er produziert nun auch die Band, wobei er den Musikern alle künstlerischen Freiheiten lässt. Anfang 2020 begannen die Steppensöhne mit Arbeiten an ihrem zweiten Album, das weniger ethnisch klingen sollte als das Debütalbum, dafür etwas jazziger. Außerdem wollten sie diesmal einige kosmische Momente und Elemente aus der Lounge-Musik einbringen. Die grundsätzlich modernen Männer, die in ihrer Freizeit auch Alternative Rock und Pop von US-amerikanischen Gruppen wie Imagine Dragons oder britischen Bands wie Coldplay hören, traten seit ihrem ersten Konzert im Februar 2018 meist in traditioneller kasachischer Kleidung auf, kombiniert mit Sneakern und hippen Haarschnitten. Ob sie in diesen Trachten auch in NRW spielen werden, darf mit Spannung erwartet werden. In jedem Fall aber bringen die Konzerte von Steppe Songs bei aller mystischen Stimmung, die ihre Musik transportiert, Spaß und Erstaunen. Man merkt, dass sich die fünf Tonkünstler schon länger kennen als ihre Band besteht, befreundet sind und es genießen, als Team miteinander Musik zu machen. Auch das trägt zur wunderbaren Atmosphäre ihrer Konzerte bei, wie im Rahmen der Klangkosmos Tour von Steppe Sons zu erleben sein wird.
 
 
Tokhtar Nurmoldayev - Solo Gesang, Sybyzgi, Shan Kobyz
Erzhigit Aliyev - Zhetygen, Basdombyra, Gesang
Nurlykhan Rakhymzhan - verschiedene Kobyz-Varianten
                                          (Kylkobyz, Narkobyz, Shan Kobyz), Gesang
Akezhan Taubaldy - Trommel- und Schlaginstrumente
                                         Dangyra, Dauylpaz, Shyndauyl, Kepshik, Gesang
Muratbek Ramankulov - Dombyra, Sherter, Shilkildek,
                                               Ush Ishekti Dombyra, Gesang


RadiomitschnittSteppe Sons (Kazakhstan) ABGESAGT @ www.youtube.com/watch?v=Hj9qrd94xKA www.youtube.com/watch?v=Hj9qrd94xKA
VideoSteppe Sons (Kazakhstan) ABGESAGT @ Youtube-www.youtube.com/watch?v=zkhKG_JCLK0 www.youtube.com/watch?v=zkhKG_JCLK0


Soundsnippets

Soundcloud Snippets www.youtube.com/watch?v=mEd1erPFFRc

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Das Profil wurde angelegt am [2020-03-10 16:09:10] durch Autor 5, zuletzt geändert [2022-03-17 11:17:00] durch Letzter Editor 5


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