ZiicCch5i1M
|
Idumea Quartet (USA)
Die Appalachen sind eine Gebirgsregion im Osten der USA. Einwanderer aus England, den schottischen Lowlands und Ulster besiedelten die Appalachen im 17. und 18. Jahrhundert und brachten ihre musikalischen Traditionen wie englische Balladen und mit der Fiddle gespielte irische und schottische Tunes mit. Eines der wichtigen Symbole der appalachischen Kultur ist auch das Banjo, das im 18. Jahrhundert durch afroamerikanische Sklaven eingeführt wurde. So trafen in den Appalachen die verschiedenen europäischen Einflüsse auf afro-amerikanischen Blues, aber auch auf Kirchenlieder - und es entstand eine eigene, populäre Volksmusik.
Das Idumea Quartett dekonstruiert und rekonstruiert diese Volksmusik der Appalachen, indem es Tradition, Experiment und schieren Unsinn in etwa gleichem Maße miteinander verbindet und dabei starke Einflüsse aus Minimalismus und experimenteller Musik einfließen läßt. Durch die Verwendung der traditionellen Streichquartett Besetzung und den gemeinsamen Hintergrund in traditioneller Musik versucht das Quartett, das traditionelle Repertoire mit einer kammermusikalischen Ästhetik in Einklang zu bringen. Wenn dann noch harmonisierter Gesang hinzukommt, entsteht ein besonderer Klang! Der erste Auftritt der Band fand Ende 2016 in einem kleinen Pub in Kent statt; eine zufällige Kombination von Leuten, die sich zwar alle kannten, aber noch nie in einem Raum waren, geschweige denn zusammen gespielt hatten. Der daraus resultierende Gig und die einzigartige Verbindung verschiedener Stile und Ansätze gaben jedem von ihnen das Gefühl, daß es etwas zu erforschen gab. So trafen sie sich sechs Monate später wieder, traten erneut auf und begannen, den Sound des Idumea Quartetts deutlicher zu gestalten. Das Debütalbum „More Than One“ zeigt die traditionelle Musik der Appalachen in einem neuen Licht, ergänzt und verändert durch die Ästhetik eines klassischen Streichquartetts, in dem es allerdings keine geschriebene Musik gibt, die Inhalte ursprünglich improvisiert sind und auch der Gesang eine herausragende Stellung einnimmt.
Janie Rothfield ist eine amerikanische Fiddlerin und Banjo-Spielerin, die für ihren traditionellen und originellen Stil und ihre eigenen preisgekrönten Melodien und Lieder bekannt ist. So spielt sie das Banjo im typischen Clawhammer-Stil der amerikanischen Old-Time-Musik, der sich durch eine andere Schlagrichtung als andere Spieltechniken kennzeichnet. Bereits als Teenager begann sie mit Musikern der älteren Generation aus Neuengland, North Carolina und Quebec zu spielen. Mit ihren Konzerten hat sie von den USA und Kanada über Europa bis nach Australien viele Länder bereist, mehr als 15 Aufnahmen veröffentlicht. Sie tritt auf Solokünstlerin und mit verschiedenen Bands, darunter das Idumea Quartet. Sie unterrichtet sowohl Fiddle als auch Banjo auf Camps, Festivals und Workshops welteit und ist Gründerin und Leiterin von Janie's Jumpstart Weekend Music Camps.
Der ursprünglich aus Schottland stammende und jetzt in London lebende Ewan Macdonald ist ein international geschätzter Fiddler und Zitter-Spieler. Beeinflusst durch die traditionelle schottische Musik seiner Heimat, genießt er das Zusammenspiel dieser Musik mit der Old Time Music. Er spielt die Geige im Idumea Quartett, wie auch in den Celtic Folk Bands wie die Wanton String Band, Root & Branch und die hochgelobte Band of Burns.
Becka Wolfe wurde in Canterbury geboren, studierte in Edinburgh und hat in Syrien, Palästina und jetzt in Griechenland gelebt. Nach einer klassischen Geigenausbildung und Auftritten in Orchestern und Chören wandte sie sich der schottischen und irischen Volksmusik zu und landete schließlich beim Old Time Repertoire. Nach mehreren Jahren in Edinburgh lebt sie jetzt in Athen und leitet eine mehrsprachige mobile Bibliothek für Flüchtlinge, während sie auch griechische, osmanische und arabische Musik auf Geige und Oud spielt. Sie hat zahlreiche Alben aufgenommen, darunter mit Gillespie & Wolfe, Wayward Jane, New Urban Frontier und mit dem Idumea Quartett.
Nathan Bontrager ist Cellist, Multiinstrumentalist und Gründer des Idumea Quartet. Geboren in den USA, ist er in einer Vielzahl von Musikstilen zu Hause ist - von der Musik der Renaissance über die traditionelle Musik der Appalachen bis hin zum Avantgarde-Jazz. Als Jugendlicher spielte er neben dem Musikunterricht in Klassik auch in Rock- und Popbands und sang a cappella geistliche Musik. Nachdem er sich als Bachelor- und Masterstudent auf klassisches Cello konzentriert hatte, wandte er sich danach als professioneller Musiker schnell einer Vielzahl von Genres zu. Darüber hinaus studierte er die Gambe, die er sowohl in der Alten Musik als auch in der zeitgenössischen und improvisierten Musik einsetzt. Seine Jahre in New Haven, Connecticut machten ihn vertraut mit der Welt der improvisierten Musik. Mit dem Improvisations- und Kammermusiktrio Broadcloth trat er in den gesamten Vereinigten Staaten auf und komponierte zahlreiche Stücke. Darüber hinaus trat er regelmäßig mit Anthony Braxton, Carl Testa, Joe Morris und der Tri-Centric Foundation auf. In diesen Jahren wurde er auch zu einem versierten Interpreten der traditionellen Musik der Appalachen. 2012 zog er nach Köln, um Barockcello und Viola da Gamba zu studieren. Er wurde schnell ein aktiver Teil der europäischen Musikszene u.a. mit dem Impakt Kollektiv, mit den Young Philadelphians - der gefeierten Produktion von Robert Wilsons 'Der Sandmann' und mit dem Rundfunk-Tanzorchesters Ehrenfeld war er seit der Gründung an allen wichtigen Projekten beteiligt und tourt regelmäßig durch den Kontinent, bleibt aber auch in den USA aktiv.
Jane Rothfield – Fiddle, Gesang Ewan Macdonald – Fiddle Becka Wolfe – Bratsche, Gesang Nathan Bontrager – Cello, Gesang
Die Konzerte im Klangkosmos NRW mit dem Idumea Quartet im Januar 2024 sind Teil des NRW-USA-Programms 2023/2024 des Landes Nordrhein-Westfalen. Mehr HIER idumeaquartet.com www.facebook.com/idumeaquartet
|