Musiker: Zuf de Zur (Italien)

Zuf de Zur (Italien)   

Die Gruppe begann 1994 in Gorizia, einer Kleinstadt im Friaul, gelegen zwischen Venetien, Kärnten, Slowenien und der italienischen Adria, in dem sich seid Jahrhunderten vielfältige Sprachen, Musiken und Kulturen mischen. Seid dem haben sich die Musiker von Zuf de Zur mit der einzigartigen musikalischen Tradition dieser Region beschäftigt: mit den facettenreichen rhythmischen und melodischen Klängen und der der Poesie eines vielfältigen Liedrepertoires, geprägt von zahlreichen kulturellen Einflüssen einer Grenzregion mit bewegter und wechselhafter Geschichte zwischen Balkan, Bergen und Küste.

Das Ensemble hat eine eigene musikalische Sprache entwickelt, um lustige wie traurige Geschichten zu erzählen, sie fein zu verweben mit melancholischen und beschwingten Klängen, die sich alle aus vielen Quellen speisen. Die Texte werden in slowenischer Sprache, auf Istro Veneto, Friaul, Jiddisch und Deutsch gesungen – alles Sprachen, die historisch in Gorizia gesprochen werden.
Besonderes Augenmerk legt die Gruppe auf die besondere Rolle des Friaul während des Faschismus: die Musiker stellen diese wichtige Epoche lokaler Geschichte in den Mittelpunkt ihrer musikalischen Forschungen und Arbeit. In Erinnerung an die Toten des antifaschistischen Widerstandes präsentieren sie eigene Kompositionen und neue Arrangements von historischem Liedmaterial: Partisanenlieder, Hymnen des Widerstandes, Lieder aus Konzentrationslagern und Ghettos, ein Lied aus einem Film von Pierpaolo Pasolini, Interpretationen von Stücken von Ivan della Mea, die inzwischen zum Teil zu friaulischen Folk-Klassikern geworden sind.

Mit ihren inhaltlich engagierten Konzertprogrammen sind Zuf de Zuf in gut 15 Jahren ihres Bestehens zu einer der hoch geachteten Bands der italienischen Ethno-Folk-Szene geworden und zu einer starken Stimme für die Menschlichkeit – gerade im heutigen Italien mit seinen politisch manchmal schwierigen Zeiten.


Gabriella Gabrielli - Gesang
Mauro Punteri - Guitarre, Gesang
Federico Magris - Cello
Francesca Magris - Geige