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Ebo Krdum (Sudan / Schweden) African Bluez & Old-Sudan Jigs
Ebo Krdum ist ein sudanesisch-schwedischer Sänger, Multi-Instrumentalist, Schauspieler und Aktivist, geboren und aufgewachsen in Ngala/Nyala Town in Süd-Darfur. Er schafft zeitgenössische Musik im Stil des Afro-Blues und Afrobeat, die in verschiedenen Musiktraditionen der Subsahara-Region verwurzelt ist. Ebo singt in verschiedenen Sprachen mit denen er aufgewachsen ist und spricht heute sieben Sprachen fließend. Seine Texte beinhalten meist Themen wie Gerechtigkeit, Frieden, Gleichheit, Vielfalt, Revolution und Freiheit.
Schon in seiner frühen Jugend entdeckte er, daß er mit bloßen Händen trommeln und die Leute in seinem Dorf unterhalten konnte. In der Schule gehörte er einer organisierten Gruppe von Kindern in seinem Alter an, deren Talente in Theater, Tanz und Musik gefördert wurden. Mit dreizehn Jahren baute er seine eigene Gitarre und lernte das Spielen über das Radio seines Vaters und den einzigen Schwarz-Weiß-Fernseher im Dorf, wo er Künstler wie Ali Farka Touré und Boubacar Traoré hören konnte. Später lernte er weitere Instrumente wie Gojo, Ngoni, Oud, Tambur, Schlagzeug, Keyboard und Flöten.
Als der Krieg 2003 in Darfur begann, wurde Ebo zu einer wichtigen Stimme für die friedliche Revolution gegen das korrupte und gewalttätige Regime im Sudan. Nach dem Ausbruch des Krieges trat Ebo zunächst als Freiwilliger bei der WHO im humanitären Bereich ein, wechselte dann zu weiteren internationalen NGOs und UN-Organisationen/-Agenturen, die während des Krieges zwischen den Revolutionären und der Regierung in Darfur vermittelten. 2009 nahm er an verschiedenen Kursen in den Bereichen Menschenrechte, geschlechtsspezifische Gewalt, Kinderrechte, Friedensförderung, psychosoziale Unterstützung durch künstlerische und kreative Aktivitäten teil. Er begann zu verstehen, daß es in vielen Teilen dieser Welt Themen wie Kolonialismus, Rassismus, Bürgerrechte, Diskriminierung, Unterdrückung, Korruption, Marginalisierung und Revolution gibt.
Er hat in mehreren Projekten von UN-Agenturen an verschiedenen Orten in Darfur gearbeitet, die in Zusammenarbeit mit lokalen und nationalen NGOs hauptsächlich in den Lagern der IDPs (Internally Displaced People - Binnenflüchtlinge) stattfanden. Trotz und gerade wegen der Eskalation der humanitären Situation in Darfur hat er die Musik nie aufgegeben. Vielmehr war die Musik der einzige Motor, der seine Seele gestärkt und ihn am Leben hielt, ihm Hoffnung gab und kreative Energie bei der Arbeit. Die Erfahrungen, die er durch die Arbeit in solchen politischen und humanitären Krisen in seinem Heimatland gesammelt hat, haben ihm viele Ideen zum Schreiben gegeben, sowohl im Theater als auch in der Musik. Die meisten seiner Texte und Stücke spiegeln die Tragödien und harten Wahrheiten wider und stellen sensible Themen in den Mittelpunkt wie: Klassenunterschiede, Aufruf zu Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden, Bürgerrechte, schädliche traditionelle Gewohnheiten wie Kinder-Ehe oder Genitalverstümmelung, geschlechtsspezifische Gewalt, Gleichberechtigung, Vorurteile und Kritik an korrupten Politikern. Aus diesem Grund wurde Ebo als kritischer Künstler verfolgt, sodass er den Sudan verlassen mußte. Ebo lebt heute in Stockholm in Schweden, wo er zu den prominentesten Vertretern der World Music Szene gehört.
Ebo hat mehrere CDs veröffentlicht u.a. Memory of War und im September 2021 sein Soloalbum „Diversity“ mit Stücken aus seinem Live Programm 'The Sub-Saharan Jigs', mit dem er im Klangkosmos NRW zu Gast sein wird.
Ebo Krdum - Gesang, Gitarre, Oud, Gojo, Ngoni Robin Cochrane - Balafone, Shaker, Kalebasse
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